Geschichte

1999

Herr Wilhelm Rosenberg, ehemals ausgebildeter Altenpfleger, selbst von Wohnungslosigkeit betroffen, lernte im Verlauf seiner langen Wanderjahre Offenburg kennen und wurde im St. Ursulaheim aufgenommen. Dort sah er sich mit einer medizinischen Unterversorgung seiner kranken Mitbewohner konfrontiert. Im Rahmen seiner Ausbildung begann er zu helfen.

Es dauerte nicht lange, bis er bemerkte, dass mehr als Wundversorgung und Basispflege gefragt war. Darauf wandte er sich an die Öffentlichkeit, kommunale Politik und Presse. Kontakt knüpfte er mit dem damaligen Hausarzt Dr. Rolf Geiger, der ihm bald bei seiner gesundheitlichen Grundversorgung hilfreich zur Seite stand. Die Idee zur Schaffung der Pflasterstube war geboren. Mehrere Hausärzte für die Bewohner des St.Ursulaheims konnten gewonnen werden.

2002

Erste Pläne für einen Anbau an das St. Ursulaheim. Dr. Geiger und Herr Saurer, damaliger Leiter- des Heims, wandten sich an die Offenburger Bürgerstiftung „St. Andreas“ mit der Bitte, den Bau eines Pflegebads, eines Krankenzimmers und eines kleinen Büros zu unterstutzen.

2004

Gesundheits-Modernisierungsgesetz: Aufhebung der Härtefallregelung. Das Gesetz führte dazu, dass plötzlich viele Eigenleistungen fällig wurden, die Wohnungslose und Harzt-IV-Empfänger nicht aufbringen konnten.

2005

Darauf entschloss man sich, den Solidaritätsfonds Pflasterstube zu gründen, in dem sich Bürgerinnen und Bürger verpflichten, für zwei Jahre, in einer ihnen möglichen Höhe Geld zu spenden.

21.07.2005

Einweihung des Anbaus. Die Bürgerstiftung „St. Andreas“ förderte mit 16.300,00 € die Bitte der Pflasterstube für Pflegebad, Krankenzimmer und Büro.

18.10.2007

Um die eingehenden Spenden zu verwalten, Gründung des „Fördervereins Pflasterstube im St. Ursulaheim e.V.“ Der Verein wurde als gemeinnützig anerkannt und durfte Spendenbestätigungen ausstellen. Die Öffentlichkeit nahm von der Tätigkeit der entstandenen Pflasterstube Kenntnis und unterstützte sie mit einer steigenden Anzahl von Spenden

Die Hilfe vor Ort leisten Herr Rosenberg, später weitere ehemals Obdachlose, in Zusammenarbeit mit den Ärzten der Pflasterstube.

01.05.2009

Kooperationsvertrag mit der Diakonie Sozialstation, die übernimmt die Pflege der Wohnungslosen im St.Ursulaheim. Als Krankenschwester arbeitet Frau Hilpert-Ochs im Haus.

01.02.2011

Frau Feibicke-Vogt wird halbtags als Krankenschwester durch die AGJ eingestellt. Der Förderverein erstattet der AGJ die Personalkosten.

26.02.2013

Wechsel im Vorsitz des Vereines: Dr. med. Axel Richter übernimmt den Vorsitz von Dr. med. Rolf Geiger. Dr. Geiger wird Ehrenvorsitzender.

2013

Unser Gründungsmitglied W. Rosenberg wurde nach Jahren aktiver Mitgliedschaft zum Ehrenmitglied ernannt. Auf Grund einer auszehrenden, chronischen Erkrankung kam er in seinen letzten Jahren in den Genuss, die Hilfe und die Fürsorge seiner Pflasterstube in Anspruch nehmen zu können. Er verstarb am 27.03 2015 im St. Ursulaheim.

Seit Mai 2015

Angebot von Sprechstunden im St.Ursulaheim und der Wärmestube durch ehrenamtliche Ärzte im Ruhestand.

September 2016

Anstellung einer eigenen Krankenschwester. Neben den Sprechstunden in der Pflasterstube und Wärmestube hilft sie mit Ärztinnen und Ärzten in Kehl und Lahr bei der medizinischen Versorgung von Obdachlosen.

17.10.2016

Der Kooperation mit der Diakonie-Sozialstation Offenburg/Ortenau GmbH wird auf weiteres ruhend gestellt, nachdem unsere Krankenschwester die Dienste übernehmen kann.

2017

„Pflastermobil“• Anschaffung eines Wohnmobils, das zum mobilen Behandlungszimmer umgebaut wird. Finanziert über die „Leser helfen“-Aktion der Mittelbadischen Presse

2018 und 2019

Einstellung von zwei Basishelferinnen, Wohnungslose, die sich um ihre Mitbewohnerinnen und Mitbewohner kümmerten.

März 2020

Die Coronapandemie nimmt Fahrt auf. Masken, Desinfektionsmittel und Schutzkleidung für die Mitarbeiter*innen werden besorgt. Notwendige Sprechstunden und eine medizinische Versorgung der Wohnungslosen werden unter strenger Einhaltung der Schutzmaßnahmen weiter durchgeführt. Bei Infektionsverdacht wird getestet. Ein Quarantänezimmer wurde von der Kommune zur Verfügung gestellt.

27.10.2020

Kooperationsvertrag zwischen dem AGJ (Fachverband für Prävention und Rehabilitation der Erzdiözese Freiburg), als karitativer Einrichtung im Bereich der Wohnungslosenhilfe, und dem Förderverein Pflasterstube Offenburg e.V. zur Betreuung von Obdachlosen und Wohnungslosen im Gesundheitsbereich.

Seit Anfang 2020

Aufnahme konkreter Planungen für die Schaffung einer Wohngemeinschaft für pflegebedürftige, schwer kranke und sterbende wohnungslose Menschen. Auf Grund von Biografie und Anamnese können sie sich nicht an die Ordnungen in den Pflegeheimen gewöhnen. Es soll eine Einrichtung geschaffen werden, in der sie sich wohlfühlen und trotzdem ausreichend betreut werden. Dies stand schon im Gründungsprotokoll

15.05.2021

Die gute Zusammenarbeit zwischen der Wohnungslosenhilfe der Ortenau und der Pflasterstube unter der fachlichen und aktiven Leitung der MIT-Koordinierungsstelle zeigte sich in der erfolgreichen Corona-Impfaktion mit der Impfung von ungefähr 130 Obdachlosen im St. Ursulaheim.

31.05.2021

Namensänderung in „Förderverein Pflasterstube Ortenau“ e.V. Die Ausweitung der Aktivitäten auch in die anderen großen Kreisstädte des Ortenaukreises wurde nun durch die Namensänderung deutlich gemacht.

Oktober 2021

Die Mitarbeiterinnen waren bisher bei der AGJ angestellt und der Verein erstattete die Lohnkosten. Jetzt wird der Verein Arbeitgeber, die Mitarbeiterinnen sind bei ihm angestellt.

Einstellung einer Krankenschwester (Frau Otto) halbtags nach Ausscheiden einer Helferin. Dadurch konnten fachliche Tätigkeiten, wie Medikamentenausgabe, die bisher von der Sozialstation ausgeführt wurden, übernommen werden.

Die Bewohner des St. Ursulaheims werden regelmäßig auf Corona getestet.

Januar 2023

Das Wohnmobil „Pflastermobil 1“ wird verkauft, da inzwischen genügend Räume zur Verfügung stehen.

Dafür wird ein Pkw „Pflastermobil 2“ angeschafft, mit dem innerhalb der Ortschaften besser zu fahren und parken ist.

01.02.2023

Frau Feibicke-Vogt wird als weitere Krankenschwester halbtags angestellt.

01.02.2024

Herr Michael Hattenbach wird mit einem Minijob eingestellt. Er soll sich um die Vorabbefreiung der Wohnungslosen von den gesetzlichen Zuzahlungen und unter anderem um die Mitarbeiter kümmern.

Juni 2024

Einstellung einer weiteren Krankenschwester, Frau Karpinska, halbtags, damit Frau Vogt sie in die Arbeit und Netzwerke einführen kann.

Oktober 2024

Frau Feibicke-Vogt, die als Krankenschwester mitarbeitete, geht in Rente, wird aber weiter im Vorstand mitarbeiten.

01.02.2025

Die Arbeitszeit der Krankenschwester Frau Karpinska wird wegen zunehmender Arbeit von 50% auf 70% erhöht.

29.04.2025

Wechsel im Vereinsvorstand: Herr Dr. Axel Richter kandidiert nicht erneut für den Vereinsvorsitz. Die Mitgliederversammlung wählt Herrn Dr. Michael Eickmann zum Vorsitzenden.

Dr. Richter wird Ehrenvorsitzender.