Adventsbrief 2020

Sehr geehrte Spenderin, sehr geehrter Spender,

die Adventszeit, die uns auf das Weihnachtsfest vorbereiten und einstimmen soll, wird höchstwahrscheinlich nur wenigen vergönnt sein. Die Tage werden immer stiller und von den Berichten der weiter steigenden Infektions- und Todeszahlen, die bei dem wöchentlichen Anzünden der Adventskranzkerzen uns in den Ohren klingen, begleitet. Berührungen und Umarmungen machen Angst. Viele Menschen werden noch einsamer und fallen in Depressionen. Lohnt sich überhaupt noch diese Festtage zu feiern und sich drauf zu freuen? Dafür gibt es nur eine Antwort: „Ein großes Ja“. Warten wir auf den Nikolaus, und lachen, wenn er mit Maske erscheint. Die Schutzkleidung hat er ja schon jedes Jahr angehabt. Denken wir an die Menschen, die eine Herberge suchen und einen Stall gefunden und dort die Heilige Nacht verbracht haben. Ich denke auch an den Obdachlosen Menschen, den ich an einem Abend im November fragte, wo er heute Abend schläft, und er mir sagte und die Arme zum Himmel erhob :“ Solange mich unser Herrgott mit einem so schönen Sternenhimmel beschenkt, schlafe ich lieber unter ihm“.

Sprechen wir miteinander und lassen wieder den Geist wehen und das Herz aufgehen.

Bleiben wir stark und lassen uns das „Besinnen, Bezaubern, Begeistern, Bewegen, Berühren“ nicht wegnehmen und zerstören. Besinnen wir uns auf das was uns stark macht, auf unsere Werte, Kultur, Vertrauen. Freuen wir uns auf Weihnachten, das Fest der Menschenliebe, das wir jetzt doppelt bewusst feiern sollten. Das Fest der einzigen Kraft auf Erden, die stark genug ist eine Seuche und den Terror zu besiegen, das Fest des Fundamentes unserer Kultur.

Axel Richter
(Beim Gelingen dieser Zeilen, stand mir Dr. Christoph Quarch, Philosoph und ev. Theologe, mit seinen Schriften und Gesprächen hilfreich zur Seite.)